Der Krieg in der Ukraine stellt für viele Menschen eine große psychische Belastung dar. Die Flut an Informationen über den Verlauf und mögliche Folgen des Krieges lösen Ängste und Sorgen aus. Viele verspüren in dieser Situation Gefühle von Ohnmacht, Hilfslosigkeit, Wut und Trauer. Erinnerungen an eigene belastende Erfahrungen oder Kriegserlebnisse können jetzt auftauchen.
Umso wichtiger ist es jetzt, besonders achtsam mit sich selbst umzugehen.
Mit den folgenden Tipps kann es Ihnen gelingen, besser durch diese Zeit zu kommen:
– Über Sorgen und Ängste sprechen: Verstärkte Sorgen und Ängste sind in so einer Situation vollkommen normal. Insbesondere bei älteren Menschen können eigene Kriegserinnerungen wieder präsent werden. Lassen Sie diese Gefühle ruhig zu, denn sie sind ein wichtiger Teil des Verarbeitungsprozesses. Mit ihren Ängsten sind Sie nicht alleine, viele Menschen sind jetzt gleichermaßen belastet. Daher tauschen Sie sich gegenseitig aus, dies entlastet und stärkt das Zusammengehörigkeitsgefühl.
– Feste Zeitfenster für Nachrichten einrichten: Schaffen Sie sich feste Zeitfenster in denen Sie sich gezielt über seriöse Nachrichtenquellen informieren. Beginnen oder beenden Sie jedoch den Tag nicht mit Nachrichten, sonst werden Sorgen und Ängste weiter verstärkt und begleiten Sie durch den Tag und die Nacht.
– Routinen aufrechterhalten: Alltagsroutinen sind in einer solchen Situation besonders hilfreich. Sie geben Ihrem Tag eine Struktur und sorgen für emotionalen Halt und Stabilität.
– Selbst aktiv werden: Häufig hilft es, selbst ins Handeln zu kommen, z.B. durch Geld – oder Sachspenden oder indem Sie Anderen ein offenes Ohr schenken. Jede aktive Handlung verringert das Gefühl der Ohnmacht und ist ein wichtiger gesellschaftlicher Beitrag.
– Sich positive Aktivitäten erlauben: Erlauben Sie sich positive Aktivitäten und Ablenkung, denn diese sind wichtig, damit sich die Psyche zwischendurch erholen kann.
– Unterstützung in Anspruch nehmen: Scheuen Sie sich nicht, Unterstützung zu suchen, wenn Sie das Gefühl haben, von der Situation dauerhaft überfordert zu sein und einfach jemanden zum Reden brauchen.
Zögern Sie nicht die folgenden Angebote zu nutzen:
– Psychologische Beratung des ABSV, Dipl.-Psych. Carola Brommer, Tel. 030 – 89 58 81 45
– Berliner Krisendienst: Tel. 030 390 63 00
– Telefonseelsorge Berlin: Tel. 0800 111 0 111 /und 0800 1110 222 /und 116 123
– Telefonseelsorge Caritas: Tel. 030 440 30 82 25
– Silbernetz für ältere, vereinsamte und isoliert lebende Menschen: Tel. 0800 470 80 90
– Und per Mail und Chat: https://online.telefonseelsorge.de/?mc_cid=646f3af138&mc_eid=b7254f0706
Quelle: Allgemeiner Blinden- und Sehbehindertenverein Berlin gegr. 1874 e. V. (ABSV)
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