Hilfe für geflüchtete Frauen in Not (ukrainisch/ russisch)

Die Mehrheit der Geflüchteten, die aktuell aus der Ukraine nach Deutschland kommen, sind Frauen und Kinder. In Kriegssituationen wie dieser zählen sie zu den besonders gefährdeten Gruppen. Ihr Risiko, Gewalt zu erfahren, ist hoch – vor, während und nach der Flucht.

“Unsere Erfahrung ist leider, dass bei Ereignissen wie Krieg oder auch Naturkatastrophen oft die Not der betroffenen Menschen ausgenutzt wird, um damit Geld zu verdienen“, so Andrea Hitzke, Vorstandsmitglied beim Bundesweiten Koordinierungskreis gegen Menschenhandel (KOK), der sich für Betroffene von Gewalt und Menschenhandel einsetzt.

Das könne sexuelle Ausbeutung in Form von Zwangsprostitution oder Zwangsheirat sein. Aber auch, dass geflüchtete Frauen und Kinder den Haushalt übernehmen oder sich um Kinder und ältere Angehörige der privaten Gastgeber kümmern sollen. Gefährlich sei die Situation insbesondere für jene, die nicht offiziell registriert sind, so Hitzke in einem Interview mit ‘Zeit online’.

Aufklärung und Sensibilisierung seien jedoch wirksame Mittel, um Frauen auch in privaten Unterkünften zu schützen: Auf Flyern sind auf Ukrainisch und Russisch die Nummern der Hilfstelefone Gewalt gegen Frauen und Schwangere in Not sowie Adressen von Beratungsstellen zusammengestellt.

Die Fachberatung Jadwiga, die sich für Betroffene von Menschenhandel und Zwangsheirat einsetzt, warnt zudem, dass nicht nur Männer potenzielle Täter sein können. Auch Frauen dürfe nicht blind vertraut werden.

Geflüchtete Frauen aus der Ukraine sollten gut auf Pass und Handy aufpassen, die Ausweise sowie Nummernschilder ihrer privaten Gastgeber abfotografieren und möglichst mit Freundinnen und Familie in Kontakt bleiben.

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